Infos zu (SCHWARZWÄLDER FUCHS (SANKT MÄRGENER FUCHS, WÄLDERPFERD, BADISCHES KALTBLUT))


Rassenname:
SCHWARZWÄLDER FUCHS (SANKT MÄRGENER FUCHS, WÄLDERPFERD, BADISCHES KALTBLUT)

Zuchtland:
Deutschland

Zuchtgebiet:
Baden Württemberg, Schwarzwald

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, immer Dunkelfüchse mit weißem Langhaar

Größe:
145 cm bis 155 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kaltblut


Das Schwarzwälder Kaltblut ist das kleinste, leich¬teste und harmonischste Kaltblut Deutschlands. Das Zuchtgebiet beschränkt sich fast nur auf den Schwarzwald. Oft wird diese Rasse auch als ein Untertyp des Süddeutschen Kaltbluts gehandelt. Diese Pferderasse entstand in den damaligen Klöstern im Schwarzwald und hat daher auch den anderen Namen St. Märge-ner Fuchs. Anfänge der der Zucht lassen sich bis in das 17. Jh. zurückverfolgen, doch sind die Pferde dieser Rasse wohl schon so alt wie die Besiedelung des Schwarzwaldes. Unter den un-günstigeren Umwelt- und Aufzuchtverhältnissen des Schwarzwaldes waren diese Pferde schon immer kleiner als der Noriker und das Süddeutsche Kaltblut.
Die schon damals bekannte Fuchsfarbe soll von einigen leichten Dunkelfuchshengsten aus den Vogesen zurückgehen die auf die etwas schwereren einheimischen Stuten trafen. Andere Quellen bestimmen einen im Jahre 1875 geborenen Dunkelfuchshengst der diese Farbe in die Rasse des Schwarzwälders brachte. Später wurde der Schwarzwälder auch durch ein¬geführte Noriker (Pinzgauer) sowie öfter auch durch österreichisches und französisches Blut verbessert. Die damaligen Noriker kamen dabei aus den Klosterzuchten Sankt Märgen, Sankt Blasien und Sankt Peter, die damals noch zu Österreich gehörten, dem Heimatland des Norikers. Die fran-zösischen Pferde waren nach den Napoleonischen Kriegen im Land verblieben.
Nachdem von staatlicher Seite viele Zuchtmaßnahmen gefordert und durchgeführt wurden, die aber von den Züchtern nicht auf Gegenliebe stießen, schlossen sich diese im Jahre 1896 zum „VERBAND der SCHWARZWÄLDER PFERDEZUCHTGENOSSENSCHAFT“ zusammen. Was war geschehen. Von staatlicher Seite versuchte man die kleinen und leichten Kaltblüter, die aber für ihr Zuchtgebiet genau richtig waren, zu vergrößern und ihnen mehr Substanz zu verleihen. Dazu wurden im Jahre 1880 nach dem Erlass des Körgesetzes sogar schwere belgische Hengste in der Zucht eingesetzt. Doch deren Nachzucht brachte nicht den gewünschten staatlichen Erfolg, da diese Pferde einerseits den Bauern nicht gefielen und sich nach kurzer Zeit auch die Eigenschaften der durch eine starke Inzucht konsolidierten Stutenstämme wieder durch-setzten. Was ein Wunder, doch dies hatte auch seinen Grund, denn nicht jeder der eigensin-nigen Bauern in den einsamen und versteckten Schwarzwälder Höfen wusste wirklich von belgischen Hengsten oder wollte dies nicht wissen. So wurden oft die eigenen alten, meist ungekörten und angeblich zu kleinkalibrigen Wälderhengste „etwas illegal“ weiter genutzt. Einer dieser Hengste mit besonders schönem, langem und fast weißlichem Langhaar und bester Dunkelfuchsfarbe ist heute der Ahn von nicht weniger als 11 gekörten Hengsten und einer großen Anzahl von besten Zuchtstuten. Nach diesem Erfolg wollte man ab 1920 nun unter sich bleiben und die Rasse rein weiter erhalten, doch dies war wegen der doch recht kleinen Zuchtpopulation und der schon bekannten Inzucht nicht einfach. Nach einer kleinen Umschau fiel der Blick auf die verwandten Noriker, die in Typ, Kaliber und Farbe eine gute Ergänzung in der Zucht waren. Im Jahre 1930 kamen so die Noriker Hengste MILAN und DEUTSCHRITTER in den Schwarzwald die dann später die „M“ bzw. „D“ Linien begründeten. 20 Jahre später bestand dieses Problem erneut und zusätzlich kam der Rückgang der Pferdezucht im Allgemeinen dazu. Es wurden noch einmal typtreue und passende Noriker in der Zucht eingesetzt. Mit den Hengsten WIRTS-DIAMANT, JUP und REITH-NERO, die sich bestens in die Zucht einbrachten und der Rasse zu einer besonderen Einheitlichkeit und Typtreue verhalfen, konnte man dem Rückgang der Zucht entgegenwirken.
Das Schwarzwälder Kaltblut wird heute sehr als gutes Arbeits- und Zugpferd im Schwarzwald geschätzt und erfüllt dort noch recht viele Aufgaben, die der Traktor nicht leisten kann. Meist findet man ihn in der Land- und Forstwirtschaft und besonders beliebt sind sie inzwischen auch im Touristikbereich. Mit ca. 250 Zuchtstuten stellen sie heute ca. 17 %des Kaltblut-stutenbestandes im genannten Zuchtgebiet. Besonders, schön an dieser Rasse ist ihr harmo-nisches Aussehen, weshalb es noch recht, viele Privatzüchter gibt. Auch im Landgestüt Marbach stehen einige Hengste zur Bluterhaltung.
Der Schwarzwälder ist insgesamt ein recht kleines und harmonisches Kaltblutpferd im Cobtyp das recht edel wirkt. Der Kopf ist recht klein, edel und schön. Der Hals ist stark und gewölbter und die Schulter steil. Der kurze Rücken endet mit einer abfallenden und breiten Kruppe. Das Fundament zeigt sich meist trocken, stark und sehr widerstandsfähig. An den Fesseln ist ein wenig feiner Kötenbehang zu sehen. Ein Pferd, bei dem selten Extertieurmängel auftreten. Die Größe liegt bei ca. 145 cm bis 155 cm und das Gewicht beträgt ca. 500 kg. Bei dieser Rasse findet man meist Dunkelfüchse mit hellem fast weißem und sehr langem dichten Langhaar. Pferde ohne diese Farbe gelten als rasseuntypisch, denn diese Farbe ist auch das Hauptun-terscheidungsmerkmal zum Süddeutschen Kaltblut, seinem Vetter. Das Schwarzwälder Kalt-blut ist sehr leichtfuttrig, genügsam, sehr arbeitswillig und fleißig, weiterhin ausdauernd und langlebig. Es hat einen sehr guten Charakter. Das Temperament ist lebhaft, aber ausgeglichen. Die Bewegungen sind energisch, fördernd, harmonisch und fleißig, besonders in Schritt und Trab.

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