Infos zu (KARAKACHAN (CARAKACHAN, KARAKACHANSKI KON, KARA KACHAN))


Rassenname:
KARAKACHAN (CARAKACHAN, KARAKACHANSKI KON, KARA KACHAN)

Zuchtland:
Bulgarien

Zuchtgebiet:
Nordosten, Balkangebirge, Oblaste Schumen, Plovdiv und Stara Sagora

Besonderheiten:
Name der Rasse von einem Volksstamm, Typ des bulgarischen Gebirgspferdes, vom Aussterben bedroht

Größe:
um 137 cm

Gruppe:
Typ

Blut:
Kleinpferd

Bulgarien hat nur wenige eigene Rassen und meist sind es Kleinpferde und dann gibt es einige Halbblüter und Arabische Vollblüter. Die bulgarischen Gebirgspferde bildeten ehe-mals eine Population von fast vergessenen und teilweise schon ausgestorbenen Rassen die jahrelang fast rein von den Gebirgsbauern ge-nutzt und gezüchtet wurden. Oft vermutete man in diesen Pferden auch eine bulgarische Variante des Bosnischen Gebirgspferdes, doch diese Pferde gelten, neben anderen ähnlichen Pferden, als ein Typ des bulgarischen Gebirgs-pferdes. Sie haben mit dem Bosniaken ge-meinsame Ahnen und sehen den anderen Ge-birgsrassen des Balkans, wie dem Albanischen Bergpferd und dem Mazedonier sehr ähn-lich. Alle diese Pferde verfügten, wie die typischen Gebirgspferde, über eine sehr robuste Ge-sundheit, eine hohe Trittsicherheit und eine gut entwickelte Intelligenz.
Das Karakachan ist die einzige Population der verschiedenen bulgarischen Bergpferderassen die rein überlebt hat und noch heute bei einigen Bergbauern ihren Dienst versehen. Ihren Namen erhielten diese Pferde von einem gleichnamigen Volksstamm von Schafhirten und man kennt auch noch eine gleichnamige Schaf- und Hunderasse. Diese Pferde haben bis heute nur eine regionale Bedeutung.
Über sie ist kaum etwas bekannt und es gibt wenige Beschreibungen oder Publikationen über diese seltenen Pferde. Doch in letzter Zeit bemüht man sich um eine Bestandsaufnah-me und die Erhaltung dieser restlichen wertvollen Pferde und ist bemüht diese zu fördern, zu erhalten und durch eine selektive Reinzucht zu verbessern. Dies geschieht besonders im Zuchtzentrum, dem Gestüt Skupic. So gab es im Jahre 1994 nur 30 Pferde dieser Rasse, davon 13 Stuten und 2 Hengste. Um diese Pferde zu erhalten wurde auch ein Zuchtprojekt gestartet um die Entwicklung und Zucht dieser Pferde zu überwachen und zu fördern. Dazu untersuchte man Pferde die auf den Almwiesen im Hauptbalkannationalpark zwischen den Städten Karlovo und Kazanlak gefunden wurden. Diese konnten als reine Karakachan Pfer-de eingestuft werden. Für eine Studie hatte man nun zwei Herden, eine am Sinanitsa Peak mit rund ca. 18 Stuten, deren Nachzucht und einem adulten Hengst und einer am Triglav Peak mit ca. 20 Stuten, deren Nachzucht und einem adulten Hengst. Diese Regionen sind 2275 m bzw. 1600 m hoch. Leider unterliegen die dortigen Pferde auch den dort vorkom-menden Raubtieren und es kommt immer mal wieder zu Verlusten, doch da die Stuten sehr fruchtbar sind werden diese immer wieder ausgeglichen.
Diese Pferde konnten sich über lange Zeit der ungehindert und ziemlich isoliert entwickeln und waren auch so von Einflüssen durch andere Rassen verschont. Dies war einmal mög-lich, da die Besitzer dieser Pferde fremden Hengsten abgeneigt waren und der weiteren natürlichen Abneigung der Stuten gegenüber anderen Hengsten. Dies ist besonders inte-ressant wenn man bedenkt, dass die im Jahre 1885 gebildete bulgarische Armee und auch viele landwirtschaftliche Betriebe andere und größere Pferderassen in das Land brachten um die einheimischen Pferde zu verbessern und zu vergrößern. Dadurch gingen viele Schläge der ehemaligen primitiven bulgarischen Gebirgspferde verloren, doch das Kara-kachan konnte, auch wegen der Sturheit mancher Bergbauern und Schafhirten, auf einigen einsamen Bergwieden überleben ohne dem Einfluss anderer Pferderassen.
Die Karakachans leben noch heute wie vor 200 Jahren das ganze Jahr frei auf den hohen Almwiesen und ernähren sich nur von Gras das dort nie richtig trocknet und zweimal bis dreimal jährlich mit etwas Salz versehen wird, das entweder über die Wiesen gestreut oder auf Steinen aufgebracht wird. Die Pferde bilden einen guten Herdenverband mit einem Leithengst der sehr gut auf seinen „Harem“ aufpasst. Die Fohlen kommen immer ohne Probleme zur Welt und man konnte bisher, trotz mäßiger Inzucht, noch keine Schäden oder Mangel bei diesen Pferden feststellen.
Die Karakachans sind kräftige, mittelgroße und harmonisch gebaute Kleinpferde mit einem mittelgroßen, oft sehr kräftig wirkenden Kopf mit einer breiten Stirn, kräftigen Ganaschen, großen Augen und kleinen Nüstern und Ohren. Der Hals ist tief angesetzt kurz und kräftig und der Widerrist gut markiert. Die Brust ist kräftig und gut entwickelt. Der Rumpf ist sehr tief und kräftig, hat einen tragstarken Rücken und eine leicht abfallende Kruppe. Da die Pferde kurze und sehr kräftige Gliedmaßen haben wirken sie oft etwas kompakt, besonders die Hengste und Wallache. Die Hufe sind sehr hart und widerstandsfähig gegenüber Nässe und Krankheiten. Alle Pferde haben eine sehr gut entwickelte Muskulatur und schönes und üppiges Langhaar. Die Größe liegt um 137 cm und es kommen meist Rappen oder Dunkel-braune vor. Die Karakachans sind sehr genügsam, tragstark, hart, ausdauernd, langlebig, fruchtbar und haben ein gutes und ausgeglichenes Temperament.
Heute werden diese Pferde weiterhin in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt und sind für die dortigen Menschen unentbehrliche Helfer bei der Arbeit und im Leben.
Man kann nur hoffen, dass die Erhaltung dieser Pferde weiter verfolgt wird, denn es gibt nur derzeit nur ca. 120 dieser Pferde und sie stehen auf der Liste der gefährdeten Haustierras-sen noch immer auf dem Status „kritisch“.






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